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Internet der Dinge soll auf dem Campus einziehen

Digitale Infrastruktur an der FH Münster: Alle Steinfurter Fachbereiche arbeiten an einem Netz


Münster/Steinfurt (16. April 2019). Wer Ingenieur werden will oder wissenschaftlich arbeitet, misst viel und erhebt massig Daten. Und zwar mit verschiedensten Messgeräten, die die Daten unterschiedlich sammeln und speichern. Wenn sich diese Instrumente verbinden und Daten austauschen, also miteinander vernetzt werden, spricht man auch vom Internet der Dinge – oder auf Englisch noch populärer: Internet of Things (IoT). Die FH Münster will diesen Gedanken, der in der Digitalisierung der Industrie immer weiter voranschreitet, nun auch mit einem konkreten Konzept auf den Steinfurter Campus holen. Das heißt: In einem IoT-Netz soll es möglich sein, Messdaten campusweit aufzunehmen, zu teilen und zu analysieren.

Die Infrastruktur dafür steht bereits: Ein speziell abgesichertes, campusweites WLAN ist aufgespannt. Dort sind nicht Personen, sondern alle Geräte angemeldet, die sich untereinander vernetzen sollen. „Mit unserer Idee bauen wir auf die Infrastrukturen auf, die hier in der letzten Zeit schon geschaffen wurden, wie dem IoT-WLAN, dem Campus Cluster und dem GitLab“, sagt Markus Gilbert vom Fachbereich Physikalische Technik, Initiator des Projekts. Jetzt fehlt noch eine Software, die es ermöglicht, einzelne Sensorknoten – die bereits angeschlossenen Geräte im IoT-WLAN – miteinander zu vernetzen und deren gemessene Daten in Echtzeit zu visualisieren. „Wir können Messreihen in Lehrveranstaltungen oder Praktika dann direkt über das Internet durchführen und steuern. Das ist bislang wesentlich aufwendiger, weil wir die Daten von den jeweiligen Messgeräten direkt mit Computern oder Laptops vor Ort auslesen müssen, die dann eben auch nur lokal in Echtzeit auswerten können.“

Um diese Software zu entwickeln, arbeiten alle fünf Steinfurter Fachbereiche auf dem Campus und das Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) in der Innenstadt zusammen. Und dabei setzen sie auf die Expertise aus dem eigenen Hause: Doktorand Felix Weinrank promoviert bei Prof. Dr. Michael Tüxen am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik im Themenschwerpunkt Netzwerkprogrammierung und wird sich um die Software kümmern. Dafür benötigt er natürlich Input von allen Laborteams, die mitmachen wollen und teils schon ganz konkrete Anliegen haben. Zum ersten Brainstorming-Treffen haben daher einige bereits ihre IoT-Devices – wie Umwelt- und Bewegungssensoren – mitgebracht, die in das Netz mit eingebunden werden sollen.

Auch andere Aspekte haben die Professoren, Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter diskutiert: Wie funktioniert der Datentransfer möglichst schnell und sauber? Was ist mit Datenschutz und Sicherheit? „Wir stärken mit dem IoT-Projekt unseren Technologietransfer und die interdisziplinäre Zusammenarbeit“, erklärte Prof. Dr. Markus Gregor vom Fachbereich Physikalische Technik in seiner Eingangspräsentation. „So können wir auch mal außerhalb der eigenen Box denken und Dinge gemeinsam anstoßen, die man vielleicht gerade gar nicht vor Augen hat.“


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