DEUTSCH

Leuchtende Gurken und glühende Gummibärchen

Professoren der FH Münster begeistern mit besinnlich-experimenteller Weihnachtsvorlesung


Münster/Steinfurt (20. Dezember 2019). „Meine Damen und Herren, es geht nicht weniger als um Ihr Leben“, führte Prof. Dr. Christof Wetter in seine Allegorie ein. Die folgende bildhafte Darstellung über das Leben und welche Dinge dort den bedeutsamsten Platz einnehmen sollten, war vielleicht der Programmpunkt, bei dem es am wenigsten rumste und krachte, dafür aber einer der besinnlichsten. Denn auch ruhige Momente dürfen bei einer Weihnachtsvorlesung nicht fehlen.

Zu diesem besinnlich-experimentellen Showdown hatte die FH Münster traditionell kurz vor Weihnachten auf den Campus Steinfurt geladen. Und so griffen Prof. Dr. Helmut Grüning und drei seiner Kollegen vom Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt am Donnerstagnachmittag wieder einmal tief in die Physik- und Chemie-Trickkiste. Vor einem vollen Hörsaal ließen es die Lehrenden der Umwelttechnik ordentlich krachen: Hände brannten, Teelöffel klebten an Nasen, Nebelringe schossen auf Studierende und ein Feuertornado tauchte den Hörsaal in eine weihnachtliche stimmungsvolle Atmosphäre. „Einige Versuche können Sie gerne zuhause nachmachen“, ermutigte Prof. Grüning die Zuschauer, sich in der Welt der Physik auszuprobieren. Aber von manchen Experimenten sollten Laien lieber die Finger lassen.

Zum Beispiel von den Leucht- und Knalleffekten von Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter. Bei ihr explodierte unter anderem Wachs und ein Gummibärchen schmolz mit gleißend heller Flamme. Dafür sorgte eine erhitzte Kaliumchloratlösung. Die setzte das Wasser aus der Gummibärchenmasse frei und reagierte mit dem Kaliumchlorat zu Chlorsäure. Diese leitete dann die Verbrennung des Zuckers ein. Weil Gummibärchen aus viel Zucker bestehen, verbrennt der süße Bär eben hochspektakulär und rasend schnell. „Da sehen sie, wie viel Energie in so einem kleinen Bärchen steckt“, appellierte Prof. Franzen-Reuter an die Studierenden und ihre Gesundheit.

Dass andere Gegenstände aus einem normalen Haushalt ebenfalls unerwartete Eigenschaften besitzen, verdeutlichte Prof. Dr. Hans-Detlef Römermann. So hielt ganz normale Speisestärke der Wucht eines Hammerschlages problemlos stand. Beim vorsichtigen Umrühren glitt ein Löffel hingegen hindurch wie Butter. „Das liegt daran, dass die Stärkemoleküle sehr lang sind. Bei wenig Kraftaufwand können sie dank einer Wasserschicht aneinander vorbeigleiten. Übt man viel Kraft aus, wird das Wasser zwischen den Molekülketten verdrängt und die Ketten verzahnen sich – die Stärke wird für kurze Zeit sehr fest“, erklärte Prof. Römermann.

„Bei der Weihnachtsvorlesung geht es nicht nur um die Showeffekte, sondern darum, Wissen und Spaß miteinander zu kombinieren“, sagte Prof. Grüning. Bei vielen Versuchen konnten Studierende deshalb auch direkt mitmachen. Er selbst hatte in diesem Jahr extra zwei neuen Versuch dabei. Er brachte eine Salzgurke durch Elektrizität zum Glühen und ließ Luftballone mittels eines Lasers zerplatzen. Alleine das Licht des Lasers und die entstehende Wärme zerstörten den Luftballon. Zu guter Letzt schoss er noch mit einer Vakuumkanone kleine Spielzeugtiere quer durch den Hörsaal. Das sorgte für ordentlich Spaß – sowohl wegen des Knalls als auch wegen des Geschenkeregens.

Mit einem gemeinsam gesungenen Lied verabschiedeten sich dann die Professoren für dieses Jahr von ihren Studierenden und beendeten die Weihnachtsvorlesung 2019.




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