Mit doppelt Praxis in den Beruf
Neue Studienvariante für Energie-, Gebäude- und Umwelttechnik an der FH Münster
Den besonders hohen Praxisanteil im Unternehmen zeichnet das praxisintegrierte Studium aus. Die Hochschule arbeitet daran, trotz Corona die wichtigen Pflichtveranstaltungen auf dem Campus Steinfurt abhalten zu können – mit Abstand und Mund-Nase-Bedeckung. Das Bild entstand vor der Corona-Pandemie. (Foto: FH Münster/Maxi Krähling)
Münster/Steinfurt (17. August 2020). Doppelt hält besser: Studium und ganz viel Praxiserfahrung in einem bietet der Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt (EGU) der FH Münster mit einer neuen Studienvariante. Das praxisintegrierte Studium startet erstmals zum Wintersemester 2020/2021 und sorgt dafür, dass Studierende und Unternehmen schon früh für die Zukunft planen können. Denn die Studierenden absolvieren ein vollwertiges Bachelorstudium mit längeren Praxisphasen in einem Unternehmen, mit dem sie vorab einen Praxisvertrag geschlossen haben.
Derzeit sind die Entwicklungen wegen der Corona-Pandemie noch unvorhersehbar. Aber der Fachbereich EGU arbeitet mit Hochdruck daran, damit alle Studienanfängerinnen und Studienanfänger im Wintersemester so viele Präsenzveranstaltungen wie möglich auf dem Campus Steinfurt besuchen können. Auch die Absprachen mit dem betreuenden Unternehmen sollen individuell und der aktuellen Situation entsprechend getroffen werden. Trotzdem bietet das praxisintegrierte Studium für die Studierenden viele Vorteile: „Nach Ende des Studiums sind die jungen Ingenieurinnen und Ingenieure direkt als eingearbeitete Fachkräfte einsatzbereit und können selbstständig Aufgaben im Unternehmen übernehmen“, sagt Prof. Dr. Bernd Boiting, Dekan des Fachbereichs.
Der Fachbereich setzt auf diese neue Studienvariante, da Nachwuchskräfte mit akademischer Qualifikation in der Industrie und Wirtschaft besonders gefragt sind. „Die Nachfrage nach qualifizierten Ingenieurinnen und Ingenieuren in den Bereichen Energie, Gebäude und Umwelt steigt. Deshalb ist es uns wichtig, früh mit den Unternehmen zusammenzuarbeiten, um Schülerinnen, Schüler und Studieninteressierte besser abholen zu können. Denn wir bieten mit dem praxisintegrierten Studium attraktive Studiengänge am Puls der Zeit, ganz viel Praxiserfahrung und einen konkreten Berufseinstieg“, so Prof. Boiting.
In der Umsetzung sieht das so aus: Die Studieninteressierten schließen bereits vor Beginn des Studiums mit einem Unternehmen einen Praxisvertrag. Der garantiert neben einer Zulassung, dass sie sich voll und ganz auf das Studium konzentrieren können. Denn der Vertrag regelt sowohl die monatliche Vergütung, die anfallende Arbeitszeit während des Studiums, als auch die Konditionen des Beschäftigungsverhältnisses nach dem Bachelorabschluss.
Während des Semesters studieren sie Energie-, Gebäude- oder Umwelttechnik und nehmen der aktuellen Lage entsprechend an denselben Vorlesungen, Praktika und Übungen wie ihre Kommilitonen teil. Der einzige Unterschied ist, dass die praxisintergierten Studierenden in der vorlesungsfreien Zeit in jedem Fall in dem Unternehmen arbeiten, mit dem sie den Praxisvertrag geschlossen haben – auch der jeweiligen Situation entsprechend angepasst.
Und die Vorteile für die Unternehmen? Ganz klar stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Unternehmen ins Studium schicken, während der ersten Semester wenig zur Verfügung. Dafür bekommen sie fertig einsatzbereite Ingenieurinnen und Ingenieure. Denn diese kennen die internen Strukturen des Unternehmens und sind bereits an Projekten beteiligt gewesen. Eine lange Einarbeitungsphase entfällt. So können Unternehmen hochqualifizierte Führungskräfte von morgen bereits früh an sich binden.
Das praxisintegrierte Studium der Energie-, Gebäude- oder Umwelttechnik dauert wahlweise sechs oder sieben Semester. Die Studierenden beenden es mit einem Bachelor of Engineering (B.Eng). Die Bewerbung ist ab sofort unter fhms.eu/PIStudium möglich. Dort finden sich auch weitere Informationen zum praxisintegrierten Studium. Studieninteressierte und interessierte Unternehmen sollten vorab Kontakt mit dem Dekanat des Fachbereichs EGU aufnehmen. Der Bewerbungszeitraum läuft noch bis zum 15. September. Die Vorlesungszeit am Fachbereich beginnt am 12. Oktober.