Warum und wie helfen? Grundgedanken humanitärer Ethik aus der Praxis internationaler Nothilfe

Es ist dieses Gefühl der Verantwortung, wenn Prof. Dr. Joachim Gardemann alles stehen und liegen lässt. Immer dann, wenn das Deutsche Rote Kreuz ihn für die internationale Soforthilfe in Katastrophen- und Krisengebieten braucht. Der Arzt und Hochschullehrer leistet seit mehr als 20 Jahren humanitäre Hilfe auf der ganzen Welt.

Es sei nicht nur derjenige verpflichtet zu helfen, der ein schweres Unglück verursacht habe. Es gäbe darüber hinaus auch die Verantwortung aufgrund von Befähigung. „Wir müssen helfen, weil wir es können“, sagt Gardemann. Über humanitäre Ethik spricht der Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe der FH Münster und Hochschullehrer am Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management in einer öffentlichen Veranstaltung.

Mit ethischen Fragen hat sich Gardemann immer wieder bei seinen Einsätzen auseinandergesetzt. „Es ist schon sehr aufreibend, in Konfliktgebieten auch den Tätern zu helfen“, sagt Gardemann. Aus dem ethischen Dilemma heraus helfe dem 60-Jährigen die Besinnung auf die fundamentalen Prinzipien der humanitären Hilfe: Menschlichkeit, Unabhängigkeit, Unparteilichkeit und Neutralität.

Der Vortrag „Wie und warum helfen? Sind wir verantwortlich nur aufgrund von Verursachung oder auch aufgrund von Befähigung? Grundgedanken humanitärer Ethik aus der Praxis internationaler Nothilfe“ findet statt am Donnerstag (28. April) um 19:30 Uhr an der Philosophisch-Theologischen Hochschule (PTH), Hohenzollernring 60 in Münster.  

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.