Musik auch bei großen Events kabellos genießen
Absolvent des Fachbereichs Maschinenbau gründet Unternehmen
Münster/Steinfurt/Emsdetten (21. Mai 2010). Der Kabelwirrwarr bei großen Tagungen, Konzerten oder Kongressen hat ein Ende. Bisher brachten Funkmikrofone wenigstens eine kleine Erleichterung, doch denen droht nun das Aus. Denn die Bundesnetzagentur vergab die Funkfrequenzen neu und versteigerte sie erst am gestrigen Donnerstag für 4,4 Milliarden Euro.
Diese Tatsache lässt Dennis Borgmann aber völlig kalt. Der ehemalige Absolvent des Fachbereichs Maschinenbau entwickelt in seinem Unternehmen Geräte für kabellose Veranstaltungstechnik und nutzt hierfür andere Frequenzbereiche. Sein Studium hatte der Neugründer im Schwerpunkt Maschinenbauinformatik an der Fachhochschule Münster absolviert.
„Mit unserem neu entwickelten System TRI-W haben wir eine technische Lösung gefunden, Audiosignale digital zu übertragen", sagt Borgmann. Dabei gelangen die Signale kabellos vom Mischpult zu den Lautsprechern. „Lästige Leitungen, die oft zur Stolperfalle werden, brauchen wir nicht mehr."
Ein zusätzliches Modul ermöglicht auch die richtige Lichtsteuerung für die Bühnenshow. „Wir nutzen für unsere Übertragung das 5-Gigahertz-Band, so sorgen wir für eine absolut störungsfreie Musikübertragung zu den Boxen und das in einer hervorragenden Qualität", erklärt der Ingenieur. Damit ist die Technik nicht von der neuen Frequenzzuteilung durch die Bundesnetzagentur betroffen, die besonders Funkmikrofone trifft, die im 790 bis 862 Megahertz-Bereich arbeiten.
Mit seiner Diplomarbeit fand Borgmann den Einstieg in die WLAN-Technik, die er durch seine spätere Tätigkeit bei Embigence in Ladbergen ausbaute. Gemeinsam mit dem Wirtschaftsingenieur David Wessels und dem Elektrotechnikingenieur Frederik Grote, der ebenfalls sechs Semester an der Fachhochschule Münster studierte, machte sich Borgmann im November letzten Jahres selbstständig. Das Unternehmen triLOGIK mit Sitz in Emsdetten bietet neben Lösungen für die kabellose Veranstaltungstechnik auch Unterstützung bei der Einrichtung von Unternehmensnetzwerken sowie der Netzwerkanbindung von Maschinen.
„Dieses Beispiel zeigt die hohe Flexibilität, die die Absolventen der Maschinenbauinformatik auszeichnet", unterstreicht Prof. Dr. Harald Bösche, der Borgmann während seiner Diplomarbeit betreute. Der Absolvent arbeitete zunächst im Anlagenbau und entwickelte Geräte zur drahtlosen Datenübertragung im Bergbau, die heute weltweit im Einsatz sind. „Von dort ist es nur ein kleiner Schritt zur Übertragung von Audiodaten."